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Call for Papers for four open panels at the 29th DVPW convention 2024!

News from Jul 26, 2023

The panels described below are organized by Interact researchers at the DVPW (German Political Science Association) Convention 2024. The 29th DVPW Convention will take place from September 24-27, 2024 at the University of Göttingen. Proposals can be submitted from August until October 31, 2023.

For all further information on the Call for Papers and how to submit proposals, see here.

Panel 11. Continuities of exploitation? Power, dependencies, and questions of “just transitions”

Organisator*innen / Organizers:

  • Salehi, Mariam, Dr., Freie Universität Berlin, mariam.salehi@fu-berlin.de
  • Schütze, Benjamin, Dr., Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg, benjamin.schuetze@abi.uni-freiburg.de

Schlagwörter / Keywords: exploitation; repression; justice

Zuordnung zu Untergliederungen / Classification:

  • Sektion „Politische Ökonomie“
  • Arbeitskreis „Gewaltordnungen“
  • Arbeitskreis „Internationale Politische Ökonomie“

Kurzbeschreibung / Abstract:

The panel aims to bring together contributions that deal with the politics of exploitation, repression, and justice in different transitional contexts. Taking debates on efforts at energy transitions – in which the buzzword of ‘just transitions’ occupies a prominent role – as well as transitional justice – which has increasingly been putting more focus on the interplay of repression and exploitation – as a starting point, we observe disconnected research fields that (at least partially) deal with similar questions on political economy, exploitation, authoritarianism, change, and justice. We seek to bring these different angles together and look at historical continuities, ruptures, and renewals in repression and exploitation, as well as related struggles for justice. Thus, we invite contributions that look at these intersections from a variety of viewpoints, focusing on different actors in political and economic configurations that produce dependencies and bolster repressive rule, as well as those that resist these structures and struggle for change and justice. While we welcome research situated in different geographical locations, we are particularly interested in contributions that look at these phenomena from a transnational or transregional perspective, thus going beyond methodological nationalism.

Panel 61. Neue Lieferkettengesetze als Antwort auf die Polykrise?

Organisator*innen / Organizers:

  • Alves Vestena, Carolina, Dr., Universität Kassel, Universität Duisburg-Essen, carolina.vestena@uni-kassel.de
  • Franzki, Hannah, Dr., INTERACT, Freie Universität Berlin, h.franzki@fu-berlin.de
  • Scheper, Christian, Dr., Institut für Entwicklung und Frieden, Universität Duisburg-Essen, christian.scheper@uni-due.de

Schlagwörter / Keywords: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz; Regulierung der Wirtschaft; Konflikte

Zuordnung zu Untergliederungen / Classification:

  • Sektion „Internationale Beziehungen“
  • Arbeitskreis „Internationale Politische Ökonomie“
  • Arbeitskreis „Menschenrechte“

Kurzbeschreibung / Abstract:

Für weite Teile der Weltgesellschaft ist die Polykrise Normalität. Sie wird in der Gleichzeitigkeit von Wirtschaftskrisen, gewaltvoller Repression, Vertreibung, der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen und den Folgen des Klimawandels erlebt. Prozesse globaler Produktion und Arbeitsteilung sind hierbei sowohl ursächlich wie symptomatisch. In grenzüberschreitenden Produktionsbeziehungen wird die Polykrise manifest: Sie bedeutet für einige Versorgungsunsicherheit oder Rohstoffengpässe, für andere wird sie durch den permanenten Druck auf Arbeitsbedingungen, die Verletzung von Arbeitsrechten, den Einsatz physischer Gewalt, oder durch massive Umweltverschmutzung, Ressourcenausbeutung und Vertreibung sichtbar. In Reaktion auf anhaltende Konflikte im Zusammenhang mit transnationalen Wertschöpfungsprozessen haben europäische Regierungen in den letzten Jahren neue Lieferkettengesetze verabschiedet. Unter anderen ist 2023 das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft getreten, eine entsprechende EU-Regulierung ist derzeit auch in Arbeit. Angesichts dieser Entwicklungen möchte das Panel erörtern, auf welche Weise neue Lieferkettengesetze angesichts der multiplen Krisenlagen zu deuten sind, welche Krisendiagnosen ihnen zugrunde liegen und wie sie wirken. Wir laden Beiträge ein, sich unter anderem mit folgenden Fragen zu beschäftigen:

  • Wie lassen sich die Krisendiagnosen und Regulierungsantworten der neuen Lieferkettengesetze beschreiben und erklären?
  • Welche politischen, ökonomischen und rechtlichen Konflikte gehen mit der Regulierung transnationaler Produktionsnetzwerke einher?
  • Wie verändern Lieferkettengesetze die Möglichkeiten der Austragung von Konflikten, insbesondere um Arbeit und Ökologie, in globalen Produktionsnetzwerken und Lieferketten?
  • Wie wirken Lieferkettengesetze bzw. wie verändern sie Handlungsräume, etwa für Beschäftigte, Gewerkschaften, Unternehmen und staatliche Akteure?
  • Welche rechtlichen Dynamiken sind mit den neuen Regulierungsansätzen verbunden?

Panel 76. Protest und Disruption: Wirkungsmechanismen und Erfolgsbedingungen radikaler Proteste und direkter Aktionen

Organisator*innen / Organizers:

  • Grimm, Jannis, Dr., Freie Universität Berlin, Zentrum für interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung, jannis.grimm@fu-berlin.de

Schlagwörter / Keywords: Protest; Soziale Bewegungen; Radikalisierung

Zuordnung zu Untergliederungen / Classification:

  • Sektion „Politische Soziologie“
  • Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“
  • Arbeitskreis „Gewaltordnungen“

Kurzbeschreibung / Abstract:

Welches Verhältnis besteht zwischen Disruption und sozialem Wandel – ist Protest, um wirksam zu sein, auf maximale Irritations- und Störwirkung angewiesen oder wird sein Potenzial hierdurch mitunter begrenzt? Lassen sich Grenzwerte identifizieren, ab wann zivilgesellschaftliche Akteure und ihre direkten Aktionen als zu radikal oder „unzivil“ wahrgenommen werden und dadurch ihre Ziel, Resonanz für eigene Politikinhalte zu erzeugen, verfehlen? Die unterschiedliche Wahrnehmung größtenteils gewaltfreier, aber durchweg stark disruptiver Mobilisierungstaktiken – von den Querdenker-Protesten über die direkten Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung, bis hin zu den Volkaufständen im Sudan und Iran – konfrontiert Aktivist*innen wie Protestforscher*innen mit der Frage, unter welchen Bedingungen radikale Protestformen und Konfrontation die Ziele sozialer Bewegungen befördern oder gefährden. Insbesondere die mediale Kontroverse um die Blockaden der Gruppe „Letzte Generation“ hat diese Fragen hierzulande ins Zentrum der Bewegungs- und Konfliktforschung gerückt. An der Schnittstelle dieser Disziplinen zielt das Panel darauf ab, die Bedingungen und Auswirkungen radikaler direkter Aktionen zu erforschen, wobei der Schwerpunkt auf dem störenden Charakter verschiedener Protestformen sowie auf der Dynamik der Konfrontation zwischen Protestierenden, Polizeikräften und der breiteren Öffentlichkeit liegt. Anhand empirischer Fallstudien möchte das Panel die subjektiven Bedeutungsbildungsprozesse herausarbeiten, die die Entstehung und die Auswirkungen radikaler Aktionen bedingen und die zwischen Aktivismus und staatlicher und gesellschaftlichen Reaktionen vermitteln. Ziel ist es 1) die sozio-politischen Wirkungs- und Erfolgsbedingungen disruptiver Widerstandstaktiken zu erörtern – auch im Vergleich zu konventionellen Protestformen, 2) radikalen Protest im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Strukturen zu betrachten, innerhalb derer Widerstand stattfindet, sowie 3) die Schlüsselrolle öffentlicher und privater Sinnstiftungsprozesse für die Effektivität und Legitimität radikaler Aktionen zu beleuchten.

Panel 84. Space(s) of contention and power: from the body to the city to the state

Organisator*innen / Organizers:

  • Ahmed, Myriam, Freie Universität Berlin, Zentrum für interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung, myriam.ahmed@fu-berlin.de
  • Grimm, Jannis, Dr., Freie Universität Berlin, Zentrum für interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung,

Schlagwörter / Keywords: Contention; Space; Social Movements

Zuordnung zu Untergliederungen / Classification:

  • Sektion „Politische Soziologie“
  • Arbeitskreis „Soziale Bewegungen“
  • Arbeitskreis „Gewaltordnungen“

Kurzbeschreibung / Abstract:

What role does space play for contentious action and the negotiation of power? How is space used, (re)appropriated and imbued with meaning to serve both resistance and repression? Oppositions opting for urban spaces to challenge can have its strategic value in the physical locality of state power in the cities, more so in capitals. But the city isn’t the only scale where resistance is expressed; in Khartoum actors would organize around neighborhoods and in Cairo protestors would gather in the infamous Tahrir square. In a quest for control, states usually deploy different measures in response to resistance processes by reshaping spaces through urban planning – a famous example being Haussmann’s Paris – as well as through securitization and policing. The latter entailing the control of bodies and movement. While the resistance-repression and power dynamics are shifting between different scales, they are negotiated through space - materially, through imaginaries and through creating and contesting order. Hence, the panel seeks to explore the role of space for contentious politics and conflict from three perspectives: 1) the materiality of space and place and its role in resistance and repression, 2) the creation of meaning and imaginaries of spaces in the course of contentious episodes and 3) the negotiation of power expressed and reflected in socio-spatial orders. Bringing together different empirical cases, the panel will shed light on the role of space and spatiality for contentious politics on different scales ranging from the body, to the square, to the city and the state.

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